Max von der Grün wurde am 25. Mai 1926 als Sohn einer Porzellanarbeiterin und eines Schuhmachers in Bayreuth geboren. Unter den Nazis war seine Familie Repressionen ausgesetzt: Als Zeuge Jehovas wurde der Vater 1938 ins KZ Flossenbürg deportiert, der Sohn durfte das Gymnasium nicht mehr besuchen. Er schloss die Handelsschule ab und begann1941 eine kaufmännische Lehre.

Er nahm 1944 in Frankreich als Funker am Krieg teil und war drei Jahre in amerikanischer Kriegsgfangenschaft. In den USA arbeitete er drei Jahre als Holzfäller, Baumwollpflücker, Zuckerrohrschläger und Bergmann in einer Kupfermine.

Nach seiner Rückkehr auf den europäischen Kontinent 1948 schlug Max von der Grün sich mit verschiedenen Hilfstätigkeiten durch, bis ihn die Arbeitslosigkeit schließlich ins Ruhrgebiet führte. Er wurde zum Hauer ausgebildet und arbeitete in der Zeche Königsborn im Kreis Unna. Zweimal wurde er bei dieser Arbeit verschüttet. Nach einem weiteren schweren Unfall 1955 musste er schließlich zum Grubenlokomotivführer umgeschult werden. In diese Zeit fallen auch seine ersten Schreibversuche, die sich mit den schlechten Arbeitsbedingungen im Bergbau auseinandersetzen. Zusammen mit Fritz Hüser, dem Direktor der Dortmunder Bücherei, gründete er am 31. März 1961 die »Gruppe 61«, die es ihm ermöglichte, seinem ersten Roman eine zumindest regionale Aufmerksamkeit zu sichern. Einem größeren Publikum wurde Max von der Grün allerdings erst bekannt, als er 1963 mit seinem zweiten Roman »Irrlicht und Feuer« einen Skandal auslöste. Die drastische Darstellung eines tödlichen Betriebsunfalls im Bergbau und die darin enthaltene Kritik an Arbeitgebern und Vertretern der IG-Bergbau führten zur fristlosen Entlassung des Autors. Seitdem arbeitete er als freier Schriftsteller und veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Reportagen, Hörspiele und Theaterstücke.

Auszeichnungen:
Goldenes Lorbeerblatt des Deutschen Fernsehfunks, DDR, für die Verfilmung von Irrlicht und Feuer (1966) – Großer Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1973) – Preis der Prager Fernsehzuschauer, Fernsehfestival Prag 1978, für die Verfilmung von Vorstadtkrokodile (1978) – Wilhelmine-Lübke-Preis des Kuratoriums Deutsche Altershilfe für das Fernsehspiel Späte Liebe (1979) – Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (1981) – Reinoldus-Plakette der Stadt Dortmund (1982) – Gerrit-Engelke-Literatur-Preis (1985) – Reinoldus-Ehrenring der Stadt Dortmund (1987) – Literaturpreis Ruhrgebiet (1988) – Verdienstorden des Landes NRW (1991) – Kogge-Preis (1998)

Zu seinen wichtigen Büchern, die oft auch verfilmt wurden, gehören »Irrlicht und Feuer« (Roman, 1963), »Fahrtunterbrechung« (Erzählungen, 1965) »Zwei Briefe an Pospischiel« (Ro­man, 1968), »Stellenweise Glatteis« (Roman, 1973), »Flächenbrand« (1979) und das Kinderbuch »Vorstadtkrokodile« (1976)

Am 7. April 2005 starb Max von der Grün im Alter von 78 Jahren in Dortmund.

Gedenktage:

2010: 5. Todestag von Max von der Grün
2011: 85. Geburtstag von Max von der Grün

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Max von der Grün